Ein Doktor & drei Frauen

Helen (Anja Knauer) und Nael (Xaver Hutter) müssen sich eingestehen, dass ihre alte Liebe wieder neu entfacht ist. Foto: © ZDF/JON AILES

Helen (Anja Knauer) und Nael (Xaver Hutter) müssen sich eingestehen, dass ihre alte Liebe wieder neu entfacht ist. Foto: © ZDF/JON AILES

 

Rosamunde Pilcher: Ein Doktor & drei Frauen

 Dem idyllischen Örtchen St. Mark droht kurz vor der bevorstehenden 500-Jahr-Feier der schleichende Tod. Jetzt verabschiedet sich auch noch der einzige Arzt überraschend in den Ruhestand.

Obwohl er zuvor jahrelang vergeblich versucht hatte, einen Nachfolger zu finden, gibt es nur einen Bewerber: Dr. Nael Rayan. Ausgerechnet er ist die große Liebe der ehrenamtlichen Bürgermeisterin Helen Thomson, die einst unglücklich endete.

Helen steht kurz davor, Edward, den Reverend des Dorfes, zu heiraten und versucht deshalb, Naels Anstellung als Dorfarzt zu verhindern. Doch Lord Hurrleton, der hypochondrische Vermieter der Arztpraxis, macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Er braucht dringend einen Mediziner in seiner Nähe, auch wenn ihm einer ohne Migrationshintergrund lieber wäre.

Der neue Arzt übernimmt nicht nur die Praxis von seinem Vorgänger, sondern auf Rat der Ladenbesitzerin Donna – Helens beste Freundin und lokale Nachrichtenzentrale – auch die Hauptrolle in einem vom Reverend geschriebenen Theaterstück, das zur 500-Jahr-Feier aufgeführt werden soll. Unter der Regie von Edward müssen sich Nael und Helen bei einer Probe küssen. Beide spüren, wie viel sie immer noch füreinander empfinden. Als Nael ihr gesteht, dass er sie liebt, löst Helen ihre Verlobung mit Edward. Die Bürgermeisterin und der Arzt verbringen eine Nacht miteinander.

Als Helen Nael am nächsten Tag in seinem Cottage überraschen will, trifft sie auf ein Mädchen und dessen Mutter, die sich als Mrs. Rayan vorstellt: Naels Ehefrau. Helen fällt aus allen Wolken. Wieso hat Nael ihr verschwiegen, dass er bereits verheiratet ist? Nael hat Mühe, ihr zu erklären, dass es sich bei Jasemin um die Witwe seines verstorbenen Bruders handelt, die er nicht aus Liebe geheiratet hat, sondern um deren Versorgung zu gewährleisten. Helen ist gerade im Begriff, sich mit der ersten Frau zu arrangieren, da taucht mit Shirin eine weitere Ehefrau von Nael auf. Und mit ihr auch gleich sein Schwiegervater, der nicht wissen darf, dass Shirin Frauen liebt.

Ein Doktor und drei Frauen, das ist nicht nur Helen zu viel. Auch die anderen Bewohner von St. Mark sind in Aufregung. Als der eifersüchtige Edward einen Brief der Ausländerbehörde zurückhält, droht Naels erster Frau Jasemin und deren Tochter die Ausweisung. Nur eine Hochzeit nach britischem Recht könnte das verhindern. Für Nael ändert sich dadurch nichts, aber für Helen alles. Die Situation scheint aussichtslos, und Helen beschließt, St. Mark und ihre große Liebe für immer zu verlassen.
Nach der Kurzgeschichte „The brown fields“  – Text: ZDF

Deutschland/Großbritannien 2016
Musik: Andreas Weidinger
Kamera: Marc Prill
Drehbuch: Martin Wilke, Jochen S. Franken
Regie: Stefan Bartmann

Darsteller: Helen Thomson – Anja Knauer, Nael Rayan – Xaver Hutter, Lord Hurrleton – Harald Schmidt, Edward Donalds – Anian Zollner, Donna Trafts – Nele Kiper, Jasemin Rayan – Clelia Sarto, Shirin Rayan – Liza Tzschirner, Arnold – Alexander Klaus Stecher, Doris – Gitta Schweighöfer, und andere 

Drehorte: Donnas Laden und die Schule befinden sich in St Mawgan bei Newquay. The village post office  –  on location/Village Shop;  |  Harald Schmidt spielt den hypochondrischen Lord Hurrleton, Hurrleton Castle – Prideaux Place/Padstow;  |  In dem Dorf Altarnum wurden viele Szenen gedreht, so auch in der Kirche und dem Pfarrhaus, on location/Altarnun Church;  |  Das Haus des Doktors ist ein Privathaus in Withiel;  | Seine Praxis ist das Lanyon Manor/Gwinear;  |  Cottage von Helen:  Crantock Village, on location/Crantock Beach;  |  Pier: Porthleven, on location/Porthleven;  |  Klippen:  The Rumps/Polzeath;  |  Strand: Little Fistral/Newquay 

Drehzeit: 27.10.2015 – 22.11.2015

Erstausstrahlung: So 24. April 2016 – ZDF – 20:15 Uhr

7 Antworten zu “Ein Doktor & drei Frauen”

  1. Sebi Oissi sagt :

    Damit ist diese sonntagsunterhaltung auch nicht mehr anschaubar. Das war eine Katastrophe! Nie wieder R.P. Im staatsfernsehen.

    • Peter Willmann sagt :

      Bravo! Diesem vernichtenden Urteil ist nichts hinzuzufügen.

    • sofia pristas sagt :

      Richtig! Es fehlte nur noch, dass der angl. Pfarrer den Butler heiratet und das Kind selber wählen soll, was sein will, Mann oder Frau.. Tja.. man will mit solcher „Unterhaltung“ all das als normale Zustände verkaufen! Katastrophal! Eben, nie wieder R.P.

    • sofia pristas sagt :

      Richtig!! Dem kann man wirklich nur beipflichten! Wie weit sinkt das Niveau noch und was „verkauft“ man unter Unterhaltung oder gar Literatur?!?

  2. hans sagt :

    Dem kann ich nur beipflichten!! Mehr als primitives Durchsetzen von der aktuellen Doktrin. Ich hoffe dies ist ein Ausrutscher. Sonst wars das mit dem angenehmen Sonntag.

  3. Alfred Maurischat sagt :

    Harald Schmidt als schrulliger Lord und eingebildeter Kranker alleine ist das Zuschauen wert. Außerdem werden muslimische Bräuche durch ihre Häufung so schön überzeichnet, dass es im Gegensatz zu ‚klassischen‘ Pilchers nicht nervt, dass dadurch das Aufschieben des Happy End immer wieder nach hinten geschoben wird.
    Auch die religionsgeschichtlichen Auseinandersetzungen über Christentum und Islam auf höchstem Niveau werden fast nebenbei sehr schön in die Geschichte eingebaut. Und dann wird noch als weiterer Strang das Thema gleichgeschlechtlicher Liebe mit eingebracht. Daraus wäre in früheren Zeiten wahrscheinlich ein komplett eigener Film gemacht worden, so hat man es sehr souverän nebenbei mit untergebracht. Chapeau den Autoren!
    Insgesamt eine kurzweilige, sehr moderne und der heutigen Zeit angemessene Verfilmung mit ausreichender Dosis Humor. Bitte mehr davon.

  4. Alfred Maurischat sagt :

    Harald Schmidt als schrulliger Lord und eingebildeter Kranker alleine war das Zuschauen wert. Außerdem werden muslimische Bräuche durch ihre Häufung so schön überzeichnet, dass es im Gegensatz zu ‚klassischen‘ Pilchers nicht nervt, dass dadurch das Aufschieben des Happy End immer wieder nach hinten geschoben wird.
    Auch die religionsgeschichtlichen Auseinandersetzungen über Christentum und Islam auf höchstem Niveau werden fast nebenbei sehr schön in die Geschichte eingebaut. Und dann wurde noch als weiterer Strang das Thema gleichgeschlechtlicher Liebe mit eingebracht. Daraus wäre in früheren Zeiten wahrscheinlich ein komplett eigener Film gemacht worden, so hat man es sehr souverän nebenbei mit untergebracht. Chapeau den Autoren!
    Insgesamt eine kurzweilige, sehr moderne und der heutigen Zeit angemessene Verfilmung mit ausreichender Dosis Humor. Bitte mehr davon.

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